Gesamtsanierung Shedhalle und Einbau Restaurationsbetrieb, Zug
Ort: | Dammstrasse 18, 6300 Zug |
Auftraggeber: | Alfred Müller AG / Shed Estate AG |
Auftragsart: | Direktauftrag |
Leistungen: | Planungsleistungen gemäss SIA 102 |
Jahr: | 2019 – 2021 |
Architektur: | MAI Architektur |
Beteiligte: | Innenarchitektur: COCC and coherent, Gastroplanung: Suited & Booted |
Der Shedclub befindet sich in einer der ehemaligen Industriehallen auf dem Siemensareal an der Dammstrasse in Zug. Die Halle ist neben dem alten Bahnhof sowie den unter Schutz stehenden Bauten der Stadtverwaltung und dem Fabrikgebäude B6 Teil des Zeitzeugen-Ensembles der Landis+GyrEpoche. Die Bauwerke von Landis+Gyr zeichnen sich durch mineralische Materialien in warmen Ockertönen aus. Sie heben sich klar von den neueren Glas-Stahl-Gebäuden ab, welche in kühlen, dunklen Farben erscheinen. 2020 wurde die Shedhalle einer Gesamtsanierung unterzogen, neben der Gebäudehülle wurden der Brandschutz, die Statik sowie die Sicherheitseinrichtungen ertüchtigt. Im Fokus stand dabei der Erhalt des industriellen Charakters der Halle und die Einhaltung der Idee eines städtebaulichen Gesamtkonzepts.
Den Auftakt der Sanierungsarbeiten bildete der Rückbau der bestehenden Einbauten sowie eine umfangreiche Schadstoffsanierung. Durch Sandstrahlverfahren wurden die bestehenden Betonrippen und die Elementdecke freigelegt und damit die Halle auf Ihre rohe Grundstruktur zurückgeführt. Drei in Massivbau erstellte Raumkörper zonieren die grosszügige Halle und bieten Raum für diverse Infrastrukturbereiche wie WC-Anlagen und die neue Gastronomieküche. Darüber sind die Technikbereiche untergebracht und können in kurzen Wegen über Dach geführt werden. Die Gastronomieküche ist optimal auf die Abläufe des Restaurants ausgerichtet, sie ist grosszügig verglast und lässt Einblicke in die Koch- und Zubereitungsprozesse zu. Diagonale Sichtachsen durch das Restaurant gewähren Bezüge zum Aussenraum und die unmittelbare Umgebung. Der Innenausbau wurde durch einen neuen Bodenbelag in Hartbeton sowie frische Anstriche der Innenwände und Stützen komplettiert. Die Decke ist in ihrem rohen Charme erhalten und überführt den industriellen Charakter der alten Zeit ins Jetzt.
Additive Leichtbau- und Glaswände ergänzen die Raumstruktur und ermöglichen eine multifunktionale Nutzung der Halle. Vielseitige Raumbereiche sind sowohl unterschiedlich kombinierbar als auch in kleinere Einheiten unterteilbar und werden den diversen Nutzer-Bedürfnissen der neuen Gastronutzung gerecht. Ein Take-Away, Café und Wein-Shop entlang der Dammstrasse in unmittelbarer Nähe zum Zuger Bahnhof laden Passanten zum Lunch oder Kaffee ein. Ergänzt mit einem grosszügigen Eventraum für Ausstellungen oder Podiumsgespräche und dem gleisseitig orientierten halböffentlichen Club mit Bar, Restaurant und Smokers-Lounge wird das Gastrokonzept des exklusiven Shedclubs vervollständigt. Ein gesellschaftlicher Treffpunkt und ein Ort des Genusses, in verschiedene Bereiche aufgeteilt, bietet eine spannende Mischung aus Gastronomie, Networking und exklusiven Events.
Gezielte Anpassungen des Freiräume tragen zur Zonierung der Bereiche zwischen Innenraum und Publikumszone bei. Neue Bodenbeläge und die Sanierung des Vordachbereichs durch eine bemusterte Folie beleben den Zwischenbereich.Die Erscheinung der Fassade orientiert sich am bekannten Ausdruck der Bestandsbauten. So wurde die Aussendämmung im Sockelbereich mit einem eingefärbten ockerfarbenen Putz versehen. Die Putzrezeptur zeigt eine unterschiedliche Körnung der Zuschlagstoffe und sucht die optische Nähe zur sandgestrahlten bestehenden Innendecke.
Feingliedrige Metallfenster und Türen sind in einem Anthrazitfarbton gehalten. Die Materialität des ursprünglichen Industriefensters bleibt erhalten. Senkrechtmarkisen mit grauem Stoff ergänzen das Gesicht der Fassade. Das Vordach und der Dachrand sind im gleichen Farbton wie die Fenster und Türen gestrichen. Das Flachdach ist extensiv begrünt. Das namensgebende Sheddach ist mit einem CNS-Blech eingedeckt.















