Erweiterung Schul- und Wohnzentrum, Malters
Ort: | Kantonsstrasse 30, 6102 Malters |
Auftraggeber: | Stiftung Formidabel Malters |
Auftragsart: | Studienauftrag, 1. Rang |
Jahr: | 2021 - 2025 |
Architektur: | arge MAI Architektur + UNIT Architekten |
Beteiligte: | Landschaftsarchitektur: Appert Zwahlen Partner |
Auftakt der städtebaulichen Weiterentwicklung der Gesamtanlage ist die Setzung des Schulneubaus im Westen sowie die Aufwertung der Ankunft mit neuem Werkhofgebäude und angepassten Aussenräumen im Osten der Anlage. Die neue Organisation richtet sich nach den Anforderungen an eine ganztägige Sonderschule und bindet die angrenzende Landschaft und den üppigen Baumbestand ein. Um dabei den Eingriff in die Natur möglichst gering und zukünftige Entwicklungspotenziale offen zu halten, weisen die beiden Neubauten minimale Fussabdrücke auf. Die kompakten Volumen reihen sich direkt an die mittige Erschliessungsachse an, setzen sich jedoch leicht von der Anordnung der bestehenden Anlage ab.
Das Werkhofgebäude ist ein zweckdienlicher Bau, welcher mit seiner präzisen Formgebung und der Neuorganisation der Umgebung den Auftakt der Anlage bildet. Beim Schulneubau sind sämtliche Nutzungen unter einem Dach zusammengefasst. Im Erdgeschoss befinden sich Fachräume für die Gesamtschule und die Wohnbereiche der beiden neu geplanten Betreuungsgruppen. Diese sind zum ruhigen Landschaftsraum ausgerichtet und über zwei Geschosse organisiert. Beide Betreuungsgruppen erhalten separate Zugänge über den Garten. Sie werden jeweils seitlich vom Haupterschliessungsstrang abgewandt erschlossen. Die gemeinsam genutzten Bereiche sowie die Büroräume sind in dem zur Anlage ausgerichteten Gebäudeteil angeordnet. Im Obergeschoss sind die Unterrichtsräume der Betreuungsgruppen sowie die von allen genutzten Schulischen Dienste angeordnet. Im Dachgeschoss befindet sich die im Grundriss offen gestaltete Integrative Sonderschulung. Hier wurde auf die Möglichkeit einer zusätzlichen Raumunterteilung Rücksicht genommen.
Das Gebäude wird als Holzelementbau mit Holzfassade erstellt. Die Elementbauweise ermöglicht eine kurze Bauzeit. Dies vereinfacht die Aufrechterhaltung des laufenden Schulbetriebs. Auf eine Lüftungsanlage wird verzichtet. Über eine automatisierte Fensterlüftung mit Nachtauskühlung werden die Räume als Low-Tech Lösung gekühlt. Es ist ein hochwertiges, nachhaltiges und ökologisches Gebäude. Der Schulneubau greift das Farbkonzept der Bestandsgebäude auf, fügt sich so ein und rundet die Anlage harmonisch ab. Die einzelnen Fassadenabschnitte werden über liegende und stehende Schalungen strukturiert. Vertikale Holzlisenen bringen zusätzliche Gliederung. Gestalterisch abgerundet wird der Bau vom prägnanten zweigeteilten Dach, welches das dritte Geschoss beinhaltet. Das Gebäude erhält den Ausdruck eines Zweigeschossers und einen spielerischen Abschluss nach oben. Neben der Einbeziehung und Aufwertung der umgebenden Natur sowie der Schaffung qualitativer Aussenräume hat die Materialisierung einen positiven Effekt auf seine Nutzenden. Die naturnahen Materialien und ihre harmonische Farbgebung wirken sich begünstigend auf das Befinden der Kinder aus.














